Luxuskonsum

Das ist nun wirklich unnütz.

Normal- und Luxuskonsum

Heute ist die Dienerschaft aus modernen Wohnhäusern und Bürgerwohnungen völlig verschwunden. Luxus zeigt sich jetzt in Form von schönen Häusern und Wohnungen, luxuriösen Autos und allerhand anderen teuren Dingen. Doch bei materiellen Gütern gibt es Sättigungserscheinungen. Mehr Geld wird für luxuriöse Dienstleistungen außerhalb des häuslichen Umfeldes ausgegeben, wie für Reisen, Theater, Kino, Fernsehen, Restaurantbesuche, usw. Luxusgüter sind heute nicht nur der obersten Schicht der Gesellschaft vorbehalten, sondern auch Normalbürger werden von Unternehmen als Konsumenten von Luxusprodukten und Luxusdienstleistungen ins Visier genommen. Nicht jedes teure Produkt ist automatisch ein Luxusgut. Natürlich gibt es gute Schuhe, Handtaschen, Uhren oder Hotels, die man nicht als luxuriös bezeichnen würde. Den Unterschied dabei machen die Marke, der damit verbundene Status und der Preis.

Doch was ist eigentlich Luxus? Werner Sombart hat die wirtschaftliche und soziale Bedeutung von Luxus mit seinem 1922 erschienenen Buch “Liebe, Luxus und Kapitalismus” umfassend analysiert und dargestellt. Daraus seien einige seiner grundlegenden Überlegungen zitiert: “Luxus ist jeder Aufwand, der über das Notwendige hinausgeht. Der Begriff ist offenbar ein Relationsbegriff, der erst einen greifbaren Inhalt bekommt, wenn man weiß, was »das Notwendige« sei. Um dieses festzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann es subjektiv in einem Werturteil (ethischer, ästhetischer oder welcher Art auch immer) verankern. Oder man kann einen irgendwelchen objektiven Maßstab ausfindig zu machen suchen, an dem man es ausmessen kann.” Denn der Maßstab ist “je nach der historischen Epoche verschieden.” (Sombart, W., 1992/1992, S. 85).

Eine frühe Erkenntnis

„Die Kriege gehen vorüber, Hass und Rache verlöschen, die Verprassung wächst aber mit der Verprassung, und wird zum Bedürfnis.” Franceso Mengotti, 1794

Und beim Luxus geht es nicht nur um die damit verbundene Annehmlichkeit: “Ist Luxus da, so werden nun auch zahlreiche andere Motive rege, die auf seine Steigerung hindrängen: Ehrgeiz, Prunksucht, Protzerei, Machttrieb, mit einem Wort: der Trieb, es dem andern zuvorzutun.” (Sombart, W., 1922/1992, S. 87).

Luxusgüter weltweit

Zu den Luxushobbys der Reichen zählen Yachten, Privatjets, Gourmet Restaurants, Fernreisen, etc. Die weltweiten Luxusausgaben belaufen sich 2024 auf nahezu 1.500 Mrd. Euro. Das ist das Ergebnis der Unternehmensberatung Bain & Company in der Studie „Luxury Goods Worldwide Market Study“.

Die Studie schätzt die Ausgaben für Luxusgüter in 2024 weltweit auf 1.500 Mrd. Euro:

Die französische LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE ist der Branchenführer der Luxusgüterindustrie, der in 2024 mit mehr als 200.000 Mitarbeitern in rund 80 Ländern einen Umsatz von über 80 Mrd. € erwirtschaftet.

Der deutsche Luxusgütermarkt

Der deutsche Luxusgütermarkt wird für 2025 auf rund 16 Mrd. € geschätzt.

Emissionen des deutschen Luxuskonsums

Eine Berechnung: Die CO2-Emissionsintensität aller deutschen Wirtschaftszweige betrug 2020 im Durchschnitt 205 Kilogramm CO2 pro 1.000 Euro Bruttowertschöpfung. Das sind 205 Gramm/Euro oder abgerundet 0,2 Kilogramm/€.

16 Mrd. € * 0,2 kg/€ = 3,2 Mrd. kg CO2 = 3,2 Mio. Tonnen CO2.

Man kann nun sagen: Drei Millionen Tonnen, das sind ja noch nicht einmal ein Prozent an den deutschen Gesamtemissionen von 649 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2024. Aber dafür, dass es sich bei Luxusgütern um nicht wirklich notwendige Dinge handelt, sind sie aber sehr hoch.

Imperiale Welt, früher und heute

Luxusgut Privatjets

Privatjet-Flüge verursachen hohe Schäden an Gesundheit, Klima und Umwelt.

Viele Privatjetflüge sind nicht beruflich bedingt, sondern dienen dem Vergnügen. Häufig geflogene Strecken sind Hamburg – Sylt, Berlin – München und Berlin – Köln. (Thinktank T3 Transportation).

Die Emissionen durch Privatjets in Deutschland betrugen in 2023 eine halbe Million Tonnen CO2.

Luxustourismus, z.B. Mount Everest

Mont Everest-Besteigungen, einmal Mont Everest kann 100.000 Euro kosten, Yachten manche mit Hubschrauberlandeplätzen, Weltumsegelungen, etc.

Die zwei in China entwickelten Frachtdrohnen des Modells FlyCart 30 fliegen zwischen dem Basislager und dem in über 6000 Meter gelegenen Camp 1. Damit unterstützen sie die Sherpa-Teams, die jedes Jahr in der Hauptsaison im Frühjahr oder im Herbst hunderte Bergsteiger aus aller Welt bei dem teuer bezahlten Versuch helfen, den Everest-Gipfel zu erreichen. https://www.n-tv.de/panorama/Drohnen-bringen-Lasten-auf-den-Mount-Everest-article25809417.html

“Drohnen haben eine helle Zukunft am Everest und für den Rest des Himalayas.” Das sagt der Chef des Unternehmens Airlift Technology.” General-Anzeiger 7./8.Juni 2025. — Helle Zukunft? Ich sehe schwarz für den Himalaya.

Luxusgut Yachten

Eine Megayacht oder Superyacht ist eine besonders groß dimensionierte, hochseetaugliche Yacht mit einer luxuriösen Ausstattung. Sie dienen „Superreichen“ zu Repräsentations- und Vergnügungszwecken, sind aber als „Freizeitboote“ vom EU-Emissionshandel ausgenommen. https://de.wikipedia.org/wiki/Megayacht

Oligarch Andrei Melnitschenko als einer der reichsten Männer Russlands besitzt die Segel-Superyacht „A“. Das Schiff ist 143 Meter lang und hat drei über 100 Meter hohe Masten.  Focus 24.10.2022,

Jeff Bezos ist Gründer von Amazon. Er besitzt die Luxus-Segeljacht „Koru“ und ihr Begleitschiff „Abeona“. Die „Koru“ ist die größte Segelyacht der Welt, 127 Meter lang und hat einen geschätzten Wert von 500 Millionen Dollar. (wikipedia)

Luxusgut Weltraumflüge

Private Raumfahrt ist ein enorm wachsender Wirtschaftszweig.

Polaris Dawn

Polaris Dawn ist ein Unternehmen des US-amerikanischen Milliardärs Jared Isaacman. Zwei Besatzungsmitglieder der Weltraummission Polaris Dawn sind aus ihrem Raumschiff in der Umlaufbahn für wenige Minuten ins freie Weltall ausgestiegen. Es war der erste privat finanzierte sogenannte Weltraumspaziergang. 12.9.2024 https://www.swr.de/wissen/polaris-dawn-erster-privater-weltraumspaziergang-hat-geklappt-100.htm

Virgin Galactic

Richard Branson, Gründer von Virgin Galactic, bietet Weltraumflüge unter der Marke Virgin Galactic an. Er will Weltraumflüge für jedermann zugänglich machen.

SpaceX

Tesla Chef Elon Musk will mit seinem Raumschiff Starship von SpaceX bis 2026 rund fünf unbemannte Missionen zum Mars durchführen. Gelingt der Plan, sollen in vier Jahren bemannte Flüge folgen.

Private Weltraumflüge verursachen hohe CO2-Emissionen, insbesondere beim Raketenstart. Ein elfminütiger Raumflug kann beispielsweise 75 Tonnen CO2 pro Passagier emittieren. Auch die „Inspiration 4“-Mission, die mit vier Privatpersonen in den Weltraum flog, verursachte alleine beim Start 380 Tonnen CO2. Solange solche Fahrten von nur ganz wenigen durchgeführt werden, ist das kein Problem. Aber man stelle sie vor, es würden tausende oder zehntausende pro Jahr in den Weltraum fliegen wollen, dann wäre das nicht akzeptabel.Das ist nun wirklich unnütz